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Beyträge zur Geschichte der Stadt Nürnberg

Das Geschlecht der Meichsner blühte am ersten in Steyermark, zog sich darauf in das Reich, und soll sich – wie einige Nachrichten sagen – im Jahr 1312 am ersten zu Nürnberg niedergelassen haben. Man findet jedoch erst 1396 Conrad Meichsnern als Bürger, so wie 1447 einen Heinrich Meichsner aufgezeichnet. Von diesem Geschlecht sind zu Rath gegangen

Heinrich Meichsner, der vorige, oder vielleicht sein Sohn, ward 1453 junger, 1454 alter Burgermeister, starb 1457.
Heinrich Meichsner, 1458 junger Burgermeister, starb 1459.
Heinrich Meichsner, 1460 junger Burgermeister, starb 1466, war der letzte Senator aus diesem Geschlecht.
Hans Meichsner, Vicarier zu St. Jacobus Altar 1430, ward Raplan zu U.l. Frauen 1465. s. Dipt. Eccl. S. Sebaldi S. 51
Hans Meichsner, Geistlicher zu S. Lorenz 1464.
Helena Meichsnerin wurde 1488 am Tag der heiligen Lucia zu einer Aebtissin des S. Klaren Klosters in Nürnberg erwählt. Den nächsten Tag vor vigilia Andreae Apostoli a.D. 1521 starb die würdige Mutter Helena Meichsnerin, die 15 Jahr Aebtissin ist gewest: Und zuvor 18 Jahr Priorin, eine liebhaberin des göttlichen Dienstes, der Geistlichkeit und der Observanz. Sie ist im heil. Orden gewest 68 Jahr, ihres Alters 83 Jahr. s. Beschr. der Klöst. und Kapellen in Nürnberg S. 124. 128.
Heinrich Meichsner hat den herrensik zu Röthenbach bey S. Wolfgang inne gehabt, und dahin eine ewige Pfründ und Messe in S. Wolfgangs Kapelle, welche nach Würfels Dipt. 1436 von ihm, oder einem andern gleiches Namens erbauet seyn soll, ißo aber nicht mehr vorhanden ist, gestiftet 1468. Hans Gärtner, Meichsners Eidam, richtete mit Consens Bischof Wilhelms zu Eichstätt eine eigene Pfarre daselbst auf, und fand sich deßwegen mit dem Vicarier zu Kornburg 1477 freundschäftlich ab.
Gabriel Meichsner war Gräfl Ebersteinischer Hauptmann zu Stargard in Pommern.

Eine Linie des Meichsnerischen Geschlechts muß sich zu Anfang des 16. Jahrhunderts, in die obere Pfalz gezogen haben. Wenigstens lebten einige in der Gegend des Klosters Seeligen Pforten, von denen einer Verwalter dieses Klosters gewesen, dessen Wapen man daselbst im kreuzgange findet. Eine andere Linie blieb in Nürnberg, die aber nach und nach in Armuth fiel und vermuthlich in der ersten Häfte des vorigen Seculums erloscht: denn 1646 starb ein Meichsner, der seiner Dürftigkeit wegen vom hiesigen Rath eine monatliche Pension erhalten und zwei Söhne hinterlassen haben soll, die vermuthlich ohne Nachkommen verstorben, oder von Nürnberg weggezogen sind.

In S. Sebaldskirche waren folgende Schilde von den Meichsnern bey dem Meßnersstublein aufgehangen, die aber 1657 bey der Renovirung der Kirche mit andern Wapenschilden ausgestorbener Familien weg kamen und im Dominikaner Klosterkreuzgang aufbewahrt werden:

A. 1466 am Freytag nach St. Urbani starb Heinrich Meichsner der aeltter.
A.D. 1471 an St. Vincenzentag starb Heinrich Meichsner.
A. 1478 am Sonntag nach bonifacien tag du starb Peter Meichsner.
A.D. 1517 am Aschermittwoch starb Heinrich Meichsner.
A. 1554 d. 13 Jun. starb Heinrich Meichsner.

Daß die Meichsner in ältern Zeiten in grosse Ansehen, und vermuthlich sehr begüterte Männer gewesen, beweisen die vielen durch heirathen getroffenen Verbindungen mit unsern ältesten Familien. Sie waren mit den Tummern, Harkdörfern, Fütterern, Hegnern, Paumgärtnern, Tekeln und Holzschuhern verwandt.

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